Die wirtschaftlichen Einbrüche durch die Corona-Pandemie sind in Nepal schwerwiegend. Sowohl fehlende Touristeneinnahmen (im
letzten Jahr beliefen diese sich auf 2 Milliarden US Dollar) sowie stagnierende Rücküberweisungen von nepalesischen Gastarbeitern, die vorwiegend in den Golfstaaten arbeiten, (im letzten
Jahr 9 Milliarden US Dollar, das entspricht 30 Prozent des BIP) treffen Nepal hart.
Zahlreiche Träger, erfahrene Trekkingguides und Agenturbetreiber verloren ihre Arbeit. Die unvorhersehbare Situation stellt sie vor enorm existentiellen Druck, somal der nepalesische Staat keine bis wenig Hilfen gibt. Demonstrationen in Kathmandu einiger der 800.000 Tourismusangestellten, die Kredite forderten, um ihre Familien ernähren zu können, verliefen im Sand. Erst im letzten Jahr verzeichnete Nepal ein Wirtschaftswachstum von 6 %, das vorwiegend auf Einnahmen aus dem Tourismus mit über einer Million Gäste zurückzuführen war. Viele Nepalesen fürchten nun einen wirtschaftlichen Einbruch, der sie um Jahre zurückfallen lässt. Statt Gäste durch die wunderschönen Bergwelten zu führen, arbeiten viele Sherpas auf ihren Feldern und bauen Getreide und Reis an und züchten ihre Tierherden.
Kein anderes Land ist so abhängig von Überweisungen seiner im Ausland beschäftigten Gastarbeiter wie Nepal. Die nepalesischen Bauarbeiter, Sicherheitsmitarbeiter, Hausangestellten und Taxifahrer wurden reihenweise entlassen, nach Hause geschickt oder sind ohne Arbeit in Bahrain, Abu Dhabi, Dubai oder Saudi Arabien gefangen, ohne Perspektive ihren Familien weiterhin helfen zu können. So wechseln viele Kinder in Nepal von privaten auf staatliche Schulen, weil ihre Eltern die Gebühren nicht mehr zahlen können. Andere Familien wissen nicht wo sie die nächste Mahlzeit hernehmen sollen, verdorben doch auch viele Ernten in den Monaten des strikten Lockdowns aufgrund fehlender Erntehelfer bzw. konnten diese aufgrund der eingeschränkten Mobilität nicht auf den Märkten verkauft werden.
Die Zahl der 1000 Intensivbetten für 30 Millionen Einwohner zeigt wie besorgniserregend die gesundheitliche Lage in Nepal ist. Bei einer Coronavirusinfektion weist der nepalesische Staat mittlerweile an zuhause zu bleiben und erst bei ernsteren Symptomen ein Krankenhaus aufzusuchen. Seit Anfang Oktober sind die Krankenhäuser mit Intensivbettenkapazitäten weitestgehend belegt. Alle Krankenhäuser wurden in COVID Krankenhäuser umfunktioniert, andere Behandlungen werden nur noch im Notfall durchgeführt. Die offizielle Zahl der Menschen, die das Virus nicht überlebt haben, liegt bei 960. Krankenhausmitarbeiter sind sich einig, dass viele vorallem ärmere Menschen, die sich die Behandlung nicht leisten können, außer Sichtweise der Behörden in den Familien sterben. Das schwache Gesundheitssystem mit fehlender Ausstattung der Krankenhäuser sowie mangelnde Nachverfolgungs- und Testkapazitäten kommt zunehmend an seine Grenzen. Der landesweite Lockdown vom 24. März bis zum 22.Juni sowie eine erneute Ausgangssperre Anfang August konnte einen Anstieg der Infiziertenzahl auf momentan 37.765 aktive Fälle leider nicht verhindern, wobei die Dunkelziffer aufgrund vergleichsweise wenig Testung, ca. 851.405 seit Anfang der Pandemie, sicher sehr hoch ist. Ein Hoffnungsschimmer ist die junge Bevölkerungsstruktur Nepals, die eventuell einen positiven Einfluss auf die Sterblichkeitsrate hat.
Nepal ist eines der ärmsten Länder Südasiens und viele Nepalesen leiden ohne staatliche Hilfen unter zusätzlichem Leid, Armut und damit einhergehender Hoffnungslosigkeit. Die Schulen sind seit Monaten geschlossen und das Gefälle zwischen Schülern staatlicher Schulen, die keinen Online-Unterricht anbieten können und Schülern privater Schulen wächst noch mehr an. Kinderarbeit und Verheiratung im viel zu jungen Alter nehmen aufgrund finanzieller Notlagen wieder enorm zu.
Lasst uns Nepal nicht vergessen!
www.nepalhilfe.de
Zahlreiche Träger, erfahrene Trekkingguides und Agenturbetreiber verloren ihre Arbeit. Die unvorhersehbare Situation stellt sie vor enorm existentiellen Druck, somal der nepalesische Staat keine bis wenig Hilfen gibt. Demonstrationen in Kathmandu einiger der 800.000 Tourismusangestellten, die Kredite forderten, um ihre Familien ernähren zu können, verliefen im Sand. Erst im letzten Jahr verzeichnete Nepal ein Wirtschaftswachstum von 6 %, das vorwiegend auf Einnahmen aus dem Tourismus mit über einer Million Gäste zurückzuführen war. Viele Nepalesen fürchten nun einen wirtschaftlichen Einbruch, der sie um Jahre zurückfallen lässt. Statt Gäste durch die wunderschönen Bergwelten zu führen, arbeiten viele Sherpas auf ihren Feldern und bauen Getreide und Reis an und züchten ihre Tierherden.
Kein anderes Land ist so abhängig von Überweisungen seiner im Ausland beschäftigten Gastarbeiter wie Nepal. Die nepalesischen Bauarbeiter, Sicherheitsmitarbeiter, Hausangestellten und Taxifahrer wurden reihenweise entlassen, nach Hause geschickt oder sind ohne Arbeit in Bahrain, Abu Dhabi, Dubai oder Saudi Arabien gefangen, ohne Perspektive ihren Familien weiterhin helfen zu können. So wechseln viele Kinder in Nepal von privaten auf staatliche Schulen, weil ihre Eltern die Gebühren nicht mehr zahlen können. Andere Familien wissen nicht wo sie die nächste Mahlzeit hernehmen sollen, verdorben doch auch viele Ernten in den Monaten des strikten Lockdowns aufgrund fehlender Erntehelfer bzw. konnten diese aufgrund der eingeschränkten Mobilität nicht auf den Märkten verkauft werden.
Die Zahl der 1000 Intensivbetten für 30 Millionen Einwohner zeigt wie besorgniserregend die gesundheitliche Lage in Nepal ist. Bei einer Coronavirusinfektion weist der nepalesische Staat mittlerweile an zuhause zu bleiben und erst bei ernsteren Symptomen ein Krankenhaus aufzusuchen. Seit Anfang Oktober sind die Krankenhäuser mit Intensivbettenkapazitäten weitestgehend belegt. Alle Krankenhäuser wurden in COVID Krankenhäuser umfunktioniert, andere Behandlungen werden nur noch im Notfall durchgeführt. Die offizielle Zahl der Menschen, die das Virus nicht überlebt haben, liegt bei 960. Krankenhausmitarbeiter sind sich einig, dass viele vorallem ärmere Menschen, die sich die Behandlung nicht leisten können, außer Sichtweise der Behörden in den Familien sterben. Das schwache Gesundheitssystem mit fehlender Ausstattung der Krankenhäuser sowie mangelnde Nachverfolgungs- und Testkapazitäten kommt zunehmend an seine Grenzen. Der landesweite Lockdown vom 24. März bis zum 22.Juni sowie eine erneute Ausgangssperre Anfang August konnte einen Anstieg der Infiziertenzahl auf momentan 37.765 aktive Fälle leider nicht verhindern, wobei die Dunkelziffer aufgrund vergleichsweise wenig Testung, ca. 851.405 seit Anfang der Pandemie, sicher sehr hoch ist. Ein Hoffnungsschimmer ist die junge Bevölkerungsstruktur Nepals, die eventuell einen positiven Einfluss auf die Sterblichkeitsrate hat.
Nepal ist eines der ärmsten Länder Südasiens und viele Nepalesen leiden ohne staatliche Hilfen unter zusätzlichem Leid, Armut und damit einhergehender Hoffnungslosigkeit. Die Schulen sind seit Monaten geschlossen und das Gefälle zwischen Schülern staatlicher Schulen, die keinen Online-Unterricht anbieten können und Schülern privater Schulen wächst noch mehr an. Kinderarbeit und Verheiratung im viel zu jungen Alter nehmen aufgrund finanzieller Notlagen wieder enorm zu.
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