Wirtschaft

Die Wirtschaft des Landes ist nur gering entwickelt. Nepal gehört mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von etwa 450 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Welt.

 

70 Prozent der Nepalesen arbeiten in der Landwirtschaft, davon die Mehrheit in Unterbeschäfti­gung. Reis, Mais und Hirse wachsen von Talböden bis zu terrassierten Hängen in 2.500m Höhe. Die Nahrungsmittelpreise steigen rasant an, in den letzten Jahren gab es immer mehr Naturkatastrophen und wetterbedingte Missernten. Noch in den achtziger Jahren konnte Nepal Lebensmittel exportieren. Aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahl müssen heute Lebensmittel importiert werden.

 

Nepal ist sehr stark von Indien abhängig. Vor allem Inflation und Wachstumseinbrüche waren das Resultat aus einem 1989 entstandenen Wirtschaftskonflikt mit Indien. Fehlbedarfe sind von jeher nur aus Mittel der internationalen Entwicklungshilfe zu finanzieren gewesen.

 

Die wichtigsten Industrien in Nepal sind Teppich- und Textilindustrie, Betriebe in der Lebensmittel- und Getränkeherstellung, lederverarbeitende Kunststoffindustrie und Ziegeleien. Die meisten dieser Kleinbetriebe befinden sich in Kathmandu oder im Teraigebiet. Hindernisse zur Erschließung größerer Industriezweige sind Billigwaren aus China und Indien, Stromausfälle und ein sehr kleiner Binnenmarkt.

 

Die meisten Devisen stammen aus dem Tourismus und aus den Löhnen der vielen in den Golfstaaten, in Indien und Südostasien arbeitenden Gastarbeiter. Das Wasserkraftpotential wird wenig genutzt.

 

Der Tourismus ist einer der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Laut Statistik beschäftigt ein Gast während seines Aufenthaltes acht Nepalesen. Aufgrund der Berge ist eine infrastrukturelle Entwicklung des Landes schwer zu realisieren, es gibt nur wenige asphaltierte Straßen, viele Bergdörfer sind nicht an ein Straßennetz angeschlossen. Allerdings werden in den letzten Jahren zunehmend auch entlegene Bergregionen durch Straßen erschlossen.

 

Jahrzehntelanger Raubbau am Waldbestand hat Überschwemmungen und Bodenerosionen und die Vernichtung fruchtbarer Böden zur Folge.